Pfarrer Wolfgang Lanzinger verabschiedet sich nach zwölf Jahren von seiner Pfarrei St. Franziskus
Ein beliebter Seelsorger verabschiedet sich in den Ruhestand
Die Plätze im Franziskussaal reichten kaum aus, als Pfarrer Wolfgang Lanzinger von seiner Pfarrei in den Ruhestand verabschiedet wurde. Vor dem Festakt fand auf dem Rathausplatz ein Open-Air-Gottesdienst mit Hunderten von Teilnehmern statt und anschließend warteten bereits die Schützen des SV Kleeblatt vor dem Pfarrzentrum, um ihn mit donnerndem Salut zu empfangen.
Mancher Gast war vielleicht etwas irritiert, als ein Bläserensemble zu Beginn „O Happy Day“ intonierte. Abschied – Happy Day? Ernest Lang, der die Feier moderierte, konnte dies jedoch schnell aufklären: Ein fröhliches Fest sollte es sein, Pfarrer Lanzinger wollte keine Tränen zum Abschied. Doch um den Festakt kam er nicht herum, denn viele wollten die Gelegenheit nützen, um sich bei ihm zu bedanken.
Ernsthafte, besinnliche, heitere und ironische Beiträge standen auf dem Programm. Bürgermeister Franz Heilmeier bezog sich auf die gute Nachbarschaft zwischen Rathaus und Kirche und betonte, dass Wolfgang Lanzinger durch seine Spiritualität und seinen Einsatz als Seelsorger das Leben in der Gemeinde maßgeblich mitgestaltet habe. Pfarrerin Karin Jordak und Pfarrer Gerhard Körber von der evangelischen Kirche sprachen ihren Dank aus für das gute Miteinander bei gemeinsamen Gottesdiensten und Veranstaltungen. Karin Jordak wies insbesondere auf die gemeinsame Trägerschaft der Sozialstation hin, die nicht selbstverständlich sei.
In einem heiteren Zwiegespräch ergingen sich der PGR-Vorsitzende Thomas Kraus und Kirchenpfleger Franz Steinberger in nicht ganz ernst gemeinten Vermutungen über die Zukunft von Wolfgang Lanzinger. Die Jugend dankte ihm dafür, dass mit ihm ein modernes aktuelles Kirchenleben möglich gewesen sei. Und da er in seiner Amtszeit aufgrund vieler anderer Pflichten beim Pfarrfest leider nie das Kasperltheater besuchen konnte, gab es zum Abschied für ihn ein ganz persönliches Kasperlstück, verfasst von Gertrud Ritter-Bille und mit der Anmerkung versehen: „Ähnlichkeiten mit gewissen Ereignissen sind natürlich rein zufällig.“
Musikalische Genüsse durften nicht fehlen: Eine Bläsergruppe und die Neufahrner Blumentopf-Alphornbläser spielten, der Kirchenchor sang und mit einem von Norbert Langwieser gedichteten und komponierten Lied gab es sogar eine Welturaufführung.
Höhepunkt war jedoch zweifellos der Chor des Pfarrhaus-Teams. Liebevoll, mit viel Humor und noch mehr Wehmut nahmen seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Leben im Pfarrhaus und manche Eigenschaft ihres Chefs auf die Schippe. „Danke, schee war’s…“ sangen sie mit allen im Saal und dabei wurde sicher die eine oder andere Träne zerdrückt.
Das letzte Wort gehörte der Hauptperson, Pfarrer Wolfgang Lanzinger, der zwölf Jahre lang die Geschicke der Pfarrei St. Franziskus gelenkt hatte. Sichtlich gerührt – „so ein gutes Miteinander hatte ich nie…“ – verabschiedete er sich von den Gästen, die sich mit Standing Ovations und langanhaltendem Beifall bei ihrem Pfarrer bedankten.
Für Sie berichtete Maria Schultz.